Seminar: Experimentelle Methoden in den Sozialwissenschaften
Dozent:innen: Dave BalzerKurzname: S Emp. Methoden FG
Kurs-Nr.: 02.149.162062
Kurstyp: Seminar
Voraussetzungen / Organisatorisches
Zielgruppe:- Master Studierende im Studiengang Soziologie (PO 2011, 2016)
Stellung im Studiengang:
- M.A. Soziologie: Modul „Qualitative und/oder quantitative Methoden der empirischen Sozialforschung für Fortgeschrittene“ (PO 2011, 2016)
Es gelten die jeweiligen Prüfungsmodalitäten des Studiengangs/Faches in dem die Leistung eingebracht werden soll.
Inhalt
Experimentelle Forschungsdesigns, welche ideal für den Nachweis kausaler Effekte geeignet sind, gewinnen als eine Methode zur Gewinnung empirischer Daten in den Sozialwissenschaften zunehmend an Bedeutung. Diese Veranstaltung hat das Ziel, einen Überblick über klassische Anwendungen und aktuelle Entwicklungen sozialwissenschaftlicher experimenteller Forschung zu gewinnen.
Das Seminar nähert sich zunächst der Klärung wesentlicher Begriffe bzw. Konzepte wie Kausalität und wissenschaftliche Erklärung und geht auf verschiedene Typen von Experimenten ein. Der „Goldstandard“ ist dabei ein Experiment mit einem vom Versuchsleiter gezielt gesetzten Stimulus sowie der Zufallszuweisung auf Kontroll- und Experimentalgruppe (Manipulation, Gruppenbildung und Randomisierung).
Im zweiten Teil werden wir ausgewählte empirische Studien lesen, in denen überzeugende experimentelle Ansätze sowohl im Labor als auch in natürlicher Umgebung (Feldexperimente) zur Anwendung gekommen sind. Beispielhafte Fragestellungen, die sich mit echten Experimenten untersuchen lassen, sind: Welchen Einfluss hat der (wahrgenommene) soziale Status einer Person beim Arztbesuch? Spenden Menschen Geld, weil sie sich altruistisch verhalten, oder vor allem aufgrund von sozialem Druck? In welchen Situationen wird Müll in einem Mülleimer entsorgt und wann einfach auf den Boden geworfen?
Bei einer Vielzahl von Fragestellungen ist es aus praktischen und ethischen Gründen allerdings nicht möglich, ein Experiment im Labor oder in der natürlichen Umgebung durchzuführen. Manchmal können jedoch sog. Quasi-Experimente (natürliche Experimente) zur Kausalschätzung ausgenutzt (oder besser: „gefunden“) werden. Hierbei erfolgt die Zuweisung auf Experimental- und Kontrollgruppe durch die sich der Einflussnahme der Forschenden entziehende (soziale) Umwelt. Fragestellungen dieser Studien können beispielsweise lauten, inwiefern repressive Polizeimaßnahmen den Konsum harter Drogen verhindern, ob die Einführung von Studiengebühren die Studierneigung senkt oder ob Gewinner hoher Lotteriesummen seltener pleitegehen.
Weiterhin werden wir uns mit faktoriellen Survey-Experimenten vertraut machen, in denen versucht wird, die Vorteile von Experimenten mit denen standardisierter Befragungen zu vereinen.
Im letzten Teil des Seminars wollen wir selbst forschend aktiv werden: Je nach Vorlieben und Vorkenntnissen der Studierenden ist es denkbar, eigene kleinere Experimentaldesigns zu entwickeln oder natürliche Experimente zu finden und diese mithilfe von Sekundärdaten auszuwerten.
Zusätzliche Informationen
Es muss in einem der Seminare eine Hausarbeit geschrieben werden. Das Thema der Hausarbeit ist im Vorfeld mit der Betreuungsperson abzusprechen. Die Annahme von Hausarbeiten, deren Thema nicht im Vorfeld besprochen wurde, kann abgelehnt werden. Dies ersetzt nicht die Anmeldung zur Prüfungsleistung in Jogustine.Informationen zur Anfertigung einer Hausarbeit finden Sie hier: https://www.soziologie.uni-mainz.de/files/2020/08/Handreichung-zur-Anfertigung-von-Hausarbeiten.pdf
Die Seminarorganisation sieht die wöchentliche Lektüre und Diskussion eines oder mehrerer Basistexte vor. Darüber hinaus werden die Sitzungen zum Teil durch Inputs der Studierenden (Kurzreferate, Gruppenarbeit) gestaltet. Die Teilnahme am Seminar setzt die Bereitschaft zur Bearbeitung kleinerer Aufgaben während des Semesters voraus (z.B. Mithilfe bei Datenerhebung, Aufbereitung und Analyse von Daten in Stata).
Termine
Datum (Wochentag) | Zeit | Ort |
---|---|---|
23.10.2024 (Mittwoch) | 14:15 - 15:45 | 01 721 Seminarraum 1137 - Georg-Forster-Gebäude (Sowi) |
30.10.2024 (Mittwoch) | 14:15 - 15:45 | 01 721 Seminarraum 1137 - Georg-Forster-Gebäude (Sowi) |
06.11.2024 (Mittwoch) | 14:15 - 15:45 | 01 721 Seminarraum 1137 - Georg-Forster-Gebäude (Sowi) |
13.11.2024 (Mittwoch) | 14:15 - 15:45 | 01 721 Seminarraum 1137 - Georg-Forster-Gebäude (Sowi) |
20.11.2024 (Mittwoch) | 14:15 - 15:45 | 01 721 Seminarraum 1137 - Georg-Forster-Gebäude (Sowi) |
27.11.2024 (Mittwoch) | 14:15 - 15:45 | 01 721 Seminarraum 1137 - Georg-Forster-Gebäude (Sowi) |
04.12.2024 (Mittwoch) | 14:15 - 15:45 | 01 721 Seminarraum 1137 - Georg-Forster-Gebäude (Sowi) |
11.12.2024 (Mittwoch) | 14:15 - 15:45 | 01 721 Seminarraum 1137 - Georg-Forster-Gebäude (Sowi) |
18.12.2024 (Mittwoch) | 14:15 - 15:45 | 01 721 Seminarraum 1137 - Georg-Forster-Gebäude (Sowi) |
08.01.2025 (Mittwoch) | 14:15 - 15:45 | 01 721 Seminarraum 1137 - Georg-Forster-Gebäude (Sowi) |
15.01.2025 (Mittwoch) | 14:15 - 15:45 | 00 449 KR 1 1341 - Naturwissenschaftliches Institutsgebäude |
22.01.2025 (Mittwoch) | 14:15 - 15:45 | 00 449 KR 1 1341 - Naturwissenschaftliches Institutsgebäude |
29.01.2025 (Mittwoch) | 14:15 - 15:45 | 00 449 KR 1 1341 - Naturwissenschaftliches Institutsgebäude |
05.02.2025 (Mittwoch) | 14:15 - 15:45 | 00 449 KR 1 1341 - Naturwissenschaftliches Institutsgebäude |