Der Arbeitsbereich vertritt in der Lehre vom einführenden bis zum fortgeschrittenen Niveau zwei breite Schwerpunkte: Sozialstrukturanalyse und Kultursoziologie. In allen Lehrveranstaltungen legen wir Wert darauf, die Begriffs- und Theoriebildung, die methodische Konzeption soziologischer Untersuchungen und die empirischen Forschungsbefunde systematisch aufeinander zu beziehen.
Lehrprogramm im Bachelor-Studium
Der Arbeitsbereich verantwortet das Modul „Sozialstruktur und Gesellschaftsvergleich“, das im 1. oder 2. Fachsemester studiert werden soll. Hier wird in einer wöchentlich vierstündigen Vorlesung mit begleitendem Seminar und Tutorium eine umfassende Einführung in die theoretischen und empirischen Grundlagen der Analyse sozialer Ungleichheiten (u.a. Bildungsungleichheit, Einkommensungleichheit, Armut, soziale Mobilität) und demografischer Prozesse (u.a. Fertilität, Mortalität, Haushalts- und Lebensformen, Migration) gegeben. Dieses Modul findet turnusmäßig im Sommersemester statt.
Im Rahmen der am Institut vertretenen gegenstandsbezogenen Soziologien bietet der Arbeitsbereich in jedem Wintersemester eine Einführung in die Kultursoziologie an. Behandelt werden hier die kulturellen Überzeugungen, die die Mitglieder einer Gesellschaft haben (Werte, Einstellungen, Stereotype, symbolische Grenzen), die damit verbundenen Praktiken und Lebensstile sowie die daraus folgenden Muster öffentlicher Ordnungsbildung (Normen, Ideologien, Institutionen).
Der Arbeitsbereich bietet in jedem Semester ein Vertiefungsseminar im Bereich „Sozialstruktur und Gesellschaftsvergleich“ und eines im Bereich „Kultursoziologie“ an. Darin werden Teilgebiete der Sozial-strukturanalyse (z.B. Bildung; Armut) bzw. der Kultursoziologie (z.B. Werte; Einstellungen; Kunst) vertiefend behandelt. Meist werden vergleichende Perspektiven einbezogen, d.h. soziale Phänomene werden im internationalen/-kulturellen Vergleich und im historischen Wandel betrachtet. Manche Seminare haben eine methodische Ausrichtung und sollen den Studierenden helfen, Probleme komparativer Forschung zu durch-dringen oder statistische Datenanalysen selbst durchzuführen. Für die Belegung eines Vertiefungsseminars wird der vorherige Besuch der jeweiligen Einführungsvorlesung empfohlen.
Das Kolloquium für Bachelorarbeiten gibt den Studierenden Gelegenheit, ihren Kommiliton/innen sowie den Mitarbeiter/innen des Arbeitsbereichs den Stand ihrer laufenden Abschlussarbeiten vorzustellen und An-regungen einzuholen.
Wintersemester | Sommersemester |
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Modul 08 Einführung in die Kultursoziologie VL (2 SWS) | Modul 02 Sozialstruktur und Gesellschaftsvergleich VL (4 SWS) SE (1 SWS, Parallelgruppen) TU (1 SWS, Parallelgruppen) |
Module 09/10 Vertiefung Sozialstruktur und Gesellschaftsvergleich SE (2 SWS) | Module 09/10 Vertiefung Sozialstruktur und Gesellschaftsvergleich SE (2 SWS) |
Module 09/10 Vertiefung Kultursoziologie SE (2 SWS) | Module 09/10 Vertiefung Kultursoziologie SE (2 SWS) |
Modul 11 BA-Arbeiten-Kolloquium KO (2 SWS) | Modul 11 BA-Arbeiten-Kolloquium KO (2 SWS) |
VL=Vorlesung, TU=Tutorium, SE=Seminar; KO=Kolloquium; SWS=Semesterwochenstunden.
Lehrprogramm im Master-Studium
Im Master-Studium bietet der Arbeitsbereich turnusmäßig zwei profilbildende Veranstaltungen an. Im Modul „Soziologische Theorien für Fortgeschrittene“ findet immer im Wintersemester ein Seminar zu Grundfragen der erklärenden Soziologie statt. Unter Berücksichtigung wissenschaftstheoretischer, theoretischer und methodischer Literatur wird am Beispiel zahlreicher empirischer Studien diskutiert, wie Erklärungen in der Soziologie und angrenzenden Disziplinen aussehen können und welche Herausforderungen sich dabei stellen. Da viele Studierende in ihrem Master-Studium erfahrungsgemäß erklärende Zielsetzungen verfolgen, empfiehlt sich der Besuch der Veranstaltung im 1. oder 2. Semester.
Die zwei inhaltlichen Themenfelder des Arbeitsbereiches – Sozialstruktur und Kultur – werden regelmäßig im Modul „Gesellschaftliche Praxisfelder“ vertreten. Jeweils im Sommersemester gibt das Seminar „Aktuelle Forschung zu Sozialstruktur und Kultur“ einen Überblick über spannende Diskussionen der soziologischen Forschung. Besonders betont wird die wechselseitige Verzahnung sozialstruktureller und kultureller Perspektiven. Einzelne Teilgebiete der Sozialstruktur- und Kulturanalyse werden in weiteren Seminaren vertieft.
Der Arbeitsbereich beteiligt sich ferner am Lehrangebot in allen weiteren Modulen. In der Methodenaus-bildung wirkt er an der Vertiefung quantitativer und qualitativer Methoden mit. Im turnusmäßigen Wechsel mit anderen Arbeitsbereichen ist er federführend bei der Durchführung primär quantitativ ausgerichteter Lehr-forschungsprojekte, in denen etwa Bevölkerungsumfragen, Experimente oder Dokumentenanalysen zum Einsatz kommen können.
Das Kolloquium für Masterarbeiten gibt den Examenskandidat/innen Gelegenheit, ihren Kommiliton/innen und den Mitarbeiter/innen des Arbeitsbereichs den Stand ihrer laufenden Abschlussarbeiten vorzustellen und Anregungen einzuholen.
Wintersemester | Sommersemester |
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Modul 01 Soziologische Theorien: Erklärende Soziologie SE (2 SWS) | |
Modul 03 Gesellschaftliche Praxisfelder: Spezialgebiet der Kultursoziologie oder Sozialstrukturanalyse SE (2 SWS) | Modul 03 Gesellschaftliche Praxisfelder: Aktuelle Forschung zu Sozialstruktur und Kultur SE (2 SWS) |
Beteiligung an weiteren Modulen: | Beteiligung an weiteren Modulen: |
Modul 02: Qualitative & quantitative Methoden | Modul 02: Qualitative & quantitative Methoden |
Modul 04: Empirisches Projekt | Modul 04: Empirisches Projekt |
Modul 05: Akademische Lehr- & Lernpraxis | Modul 05: Akademische Lehr- & Lernpraxis |
Modul 06 MA-Arbeiten-Kolloquium KO (2 SWS) | Modul 06 MA-Arbeiten-Kolloquium KO (2 SWS) |
SE=Seminar; KO=Kolloquium; SWS=Semesterwochenstunden.