Theoriebildung, Theorieentwicklung, Theorieprüfung
Dozent:innen: Univ-Prof. Dr. Gunnar OtteKurzname: 00.Q+.300
Kurs-Nr.: 00.Q+.300
Kurstyp: Seminar
Voraussetzungen / Organisatorisches
Teilnahmevoraussetzungen:Die Veranstaltung findet auf Master-Niveau statt. Grundkenntnisse in Theorien der Soziologie oder anderer Sozialwissenschaften sind empfehlenswert.
Studienleistung:
Der Erwerb von Leistungspunkten setzt die regelmäßige Lektüre der Basistexte und Erarbeitung kleiner Übungsaufgaben voraus. Eine Prüfungsleistung lässt sich durch eine Hausarbeit erbringen, in der die Studierenden die Theoriebildung, -entwicklung oder -prüfung an einem Beispiel eigener Wahl diskutieren.
Empfohlene Literatur
Keine Vorbereitung nötigInhalt
Viele Studierende blicken in ihrer Theorieausbildung ehrfürchtig auf umfangreiche Werke großer Denker:innen. In ihrer Methodenausbildung lernen sie empirisch zu forschen. Aber wie lässt sich eigentlich selbst theoretisieren und theoretisch forschen? Man muss kein Luhmann sein, um dies zu tun! In diesem Seminar wird anhand methodologischer Prinzipien und exemplarischer Anwendungen vermittelt und praktisch eingeübt, wie Theorien gebildet, weiterentwickelt und geprüft werden können. Das Ziel ist es, den Studierenden zu Beginn ihres Masterstudiums eine Anleitung zum systematischen Umgang mit Theorien an die Hand zu geben.Im ersten Teil beschäftigen wir uns mit der Frage, was unter einer Theorie verstanden werden kann, und verorten Theorien in einer Abstraktionshierarchie von allgemeinen theoretischen Paradigmen über Theorien mittlerer Reichweite bis zu gegenstandsbezogenen Theorien. Zudem werden Qualitätskriterien für Theorien behandelt. Der zweite Teil wendet sich der Theoriebildung zu und zeigt, wie sich am empirischen Material und am Schreibtisch Theorien konstruieren lassen. Dabei werden grundlegende Operationen eingeführt: wie empirische Phänomene eingegrenzt, theoretische Konzepte definiert, Typologien entwickelt, Korrespondenzen zwischen Konzepten und Indikatoren hergestellt und Konzepte zu theoretischen Modellen verknüpft werden können. Da Theorien dynamische Systeme sind, behandelt der dritte Teil Möglichkeiten der Weiterentwicklung von Theorien. Dafür wenden wir uns zunächst dem Theorienvergleich zu: Theorien können Elemente der Deckungsgleichheit, Komplementarität oder Unvereinbarkeit aufweisen und zum Teil integrierbar sein. Sodann wird die Anwendung von Theorien auf neue Phänomene und die Ableitung beobachtbarer Implikationen von Theorien erprobt. Dies eröffnet den Übergang zum vierten Teil des Seminars, der Überprüfung von Theorien an empirischen Daten. Hier wird erörtert, wie Theorien auf ihre Gültigkeit geprüft werden können und wie damit umzugehen ist, wenn in kumulativer Forschung widersprüchliche Ergebnisse erzielt werden.
Lernziele:
Die Studierenden reflektieren verschiedene Verständnisse sozialwissenschaftlicher Theorien und erlernen, nach welchen Prinzipien Theorien konstruiert, weiterentwickelt, miteinander verglichen und mit empirischen Daten auf ihre Gültigkeit überprüft werden können. In kleinen Einzel- und/oder Gruppenarbeiten werden die vermittelten Inhalte regelmäßig zur Anwendung gebracht. Die Studierenden probieren sich selbst als Theoretiker:innen aus.
Zusätzliche Informationen
Prof. Dr. Gunnar Otte studierte Diplom-Sozialwissenschaften an den Universitäten Hannover, Mannheim und Bloomington (Indiana, USA), promovierte mit einer Arbeit zu „Sozialstrukturanalysen mit Lebensstilen“ an der Universität Mannheim und habilitierte sich mit einer Arbeit zu „Sozialen Hierarchien und symbolischen Grenzziehungen in Clubs und Diskotheken“ an der Freien Universität Berlin im Fach Soziologie. Nach Stationen als wissenschaftlicher Mitarbeiter an den Universitäten Mannheim, Leipzig und Zürich, einer Vertretungsprofessur an der Universität Konstanz und einer Professur für Methoden der empirischen Sozialforschung an der Philipps-Universität Marburg hat er seit 2014 die Professur für Sozialstrukturanalyse am Institut für Soziologie der JGU Mainz inne. Er leitet die Panelstudie „Kulturelle Bildung und Kulturpartizipation in Deutschland“.Termine
Datum (Wochentag) | Zeit | Ort |
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24.10.2024 (Donnerstag) | 16:15 - 17:45 | Georg-Forster-Gebäude, Raum 02-731 |
31.10.2024 (Donnerstag) | 16:15 - 17:45 | Georg-Forster-Gebäude, Raum 02-731 |
07.11.2024 (Donnerstag) | 16:15 - 17:45 | Georg-Forster-Gebäude, Raum 02-731 |
14.11.2024 (Donnerstag) | 16:15 - 17:45 | Georg-Forster-Gebäude, Raum 02-731 |
21.11.2024 (Donnerstag) | 16:15 - 17:45 | Georg-Forster-Gebäude, Raum 02-731 |
28.11.2024 (Donnerstag) | 16:15 - 17:45 | Georg-Forster-Gebäude, Raum 02-731 |
05.12.2024 (Donnerstag) | 16:15 - 17:45 | Georg-Forster-Gebäude, Raum 02-731 |
12.12.2024 (Donnerstag) | 16:15 - 17:45 | Georg-Forster-Gebäude, Raum 02-731 |
19.12.2024 (Donnerstag) | 16:15 - 17:45 | Georg-Forster-Gebäude, Raum 02-731 |
09.01.2025 (Donnerstag) | 16:15 - 17:45 | Georg-Forster-Gebäude, Raum 02-731 |
16.01.2025 (Donnerstag) | 16:15 - 17:45 | Georg-Forster-Gebäude, Raum 02-731 |
23.01.2025 (Donnerstag) | 16:15 - 17:45 | Georg-Forster-Gebäude, Raum 02-731 |
30.01.2025 (Donnerstag) | 16:15 - 17:45 | Georg-Forster-Gebäude, Raum 02-731 |
06.02.2025 (Donnerstag) | 16:15 - 17:45 | Georg-Forster-Gebäude, Raum 02-731 |